
Zukunft in Gefahr
Unser Vorsorgesystem, das auf den drei Säulen AHV, Pensionskasse und privater Vorsorge basiert, ist seit Längerem in Schieflage. Die Gründe dafür sind, dass wir immer älter werden und die Zinsen weltweit durch die Zentralbanken auf historisch tiefe Werte gedrückt wurden. Letzteres in Kombination mit einer ultraexpansiven Geldpolitik, die seit der Finanzkrise von 2007/08 als Hauptmedikament gegen Wachstumsschwäche eingesetzt wird; mit starken Nebenwirkungen. Immer weniger Beitragszahlende finanzieren das Vorsorgesystem und das Ganze wird auch noch tiefer verzinst. Keine gute Ausgangslage für die künftigen Generationen. Dasselbe gilt für den Klimawandel. Die globalen Treibhausgasemissionen können seit Jahrzehnten vom Planeten nicht mehr vollständig absorbiert werden und führen zu einem globalen Temperaturanstieg. Dieser beginnt bereits jetzt die Lebensgrundlagen zu beeinträchtigen. Um die schlimmsten Auswirkungen zu verhindern, muss der Temperaturanstieg auf mindestens 2 Grad beschränkt werden.
Früh und klimafreundlich vorsorgen
Was ist zu tun? Auf politischer Ebene können zu beiden Themen entscheidende Weichen gestellt werden. Als Einzelner gilt die Devise: So früh wie möglich, regelmässig und klimafreundlich in die Vorsorge einzahlen. Wenn die erste und zweite Säule bröckeln, wird die dritte umso wichtiger. Die Säule 3a ist die ideale Lösung für erwerbstätige Personen, die für das Alter vorsorgen und dabei noch Steuern sparen möchten. Arbeitnehmende sowie Selbständigerwerbende mit Anschluss an eine Vorsorgeeinrichtung der 2. Säule, können jährlich maximal rund 7‘000 Franken einzahlen. Entsprechende Fonds investieren das Kapital vor allem in Aktien und Obligationen von Unternehmen sowie in Immobilien. Und hier kann der Hebel angesetzt werden. Vorsorgefonds sollten bei deren Auswahl nebst den klassisch finanziellen Kriterien auch systematisch Nachhaltigkeitskriterien anwenden. Es muss also unter anderem geprüft werden, wie Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen managen. Aus Sicht des Risiko-/Renditeverhältnisses ergibt dies Sinn, weil die diesbezügliche Gesetzgebung strenger wird und die Konsumenten ihre Präferenzen ändern. Ein aus Sicht der Marktwirtschaft sinnvoller Weg ist es, CO2 einen Preis zu geben, damit die Natur nicht gratis belastet werden kann. Diesen Weg haben unterschiedliche Länder wie z.B. die Schweiz und China eingeschlagen. Es würde übrigens nicht überraschen, wenn nun die USA unter Präsident Biden nachziehen würde. Klimafreundlichkeit wird sich also je länger je mehr lohnen. Wenn stärker nachhaltig angelegt wird – auch durch grosse institutionelle Anleger – steigt der Druck auf die Finanzmärkte das Thema zu berücksichtigen. Genau dies passiert zurzeit global.
Win-win
“Vorsorge ist genauso ein Aspekt der Nachhaltigkeit wie das Klima” sagte vor kurzem unser CEO John Häfelfinger. Die beiden Themen gehen Hand in Hand und sind über entsprechende Lösungen für die dritte Säule einfach umsetzbar. Lassen Sie sich von Ihrem Kundenbetreuer beraten. Auch die AHV und die zweite Säule der Vorsorge gehen immer mehr in diese Richtung. Haben Sie sich diesbezüglich schon mal bei Ihrer Pensionskasse informiert? Es ist Ihre Zukunft.
Andreas Holzer, Investment Spezialist, BLKB
Vorstehende Angaben eignen sich zu Informationszwecken und ersetzen nicht die Beratung, einen Anlagevorschlag oder eine Empfehlung der BLKB.